Nach Bundesliga-Aufstieg: Blau-Weiß-Linz-Meistermacher Scheiblehner und Wawra im Sky-Interview
Die Fußball-Bundesliga bekommt wieder ein Linzer Derby. Denn Blau Weiß Linz überflügelte am Sonntag den GAK im dramatischen Saisonfinale der 2. Liga und darf sich damit ab Ende Juli im Oberhaus beweisen. Unter anderem gegen den LASK, nach 26 Jahren gibt es wieder ein Bundesliga-Derby in der Stahlstadt.
„Meine Burschen haben unglaublich gekämpft. War richtig schwierig. Gratulation an die Burschen. Jetzt war es zwar glücklich am Ende, aber ich glaube auch mit einem verdienten Sieger. Die 2. Liga hat sich super entwickelt, aber trotzdem sind wir froh, dass wir weg sind“, sagte BW-Trainer Gerald Scheiblehner im Sky-Interview.

BW Linz hatte sich bereits 2020/21 den Meistertitel in der 2. Liga gesichert, damals mangels adäquater Spielstätte aber keinen Antrag auf eine Bundesliga-Lizenz gestellt. Nun ist es soweit. Auch die neue Spielstätte, errichtet an der Stelle des seit 1997 Donauparkstadion genannten „Tschickbudenplatzes“ von Austria Tabak, ist bereit. Das Stadion wird am 5. Juli eröffnet.
Wawra: „Was Schöneres gibt es für mich eigentlich nicht, als mit dem Meistertitel zu gehen“
Personell wird sich bei den Blau-Weißen einiges verändern. Der im Juli 35-jährige Christoph Schößwendter wechselt vom Rasen in die Funktionärsebene und folgt dem nach St. Pölten abgewanderten Tino Wawra als Sportdirektor nach. „Was Schöneres gibt es für mich eigentlich nicht, als mit dem Meistertitel zu gehen. Ich finde, wir sind am Ende der verdiente Meister“, erklärte Wawra bei Sky.
Die nächste Wochen werden intensiv, gilt es doch den Kader für die Bundesliga zusammenzustellen. „Jetzt gilt es, mal kurz zu feiern. Dann wird mit den Spielern Kontakt aufgenommen. Ich glaube, dass wir ein interessanter Verein sind. Wir werden wieder eine gute Mannschaft zusammenstellen und versuchen, auch in der nächsthöheren Liga eine gute Figur abzugeben“, so Coach Scheiblehner.
Blau-Weiß versteht sich als Nachfolger des 1946 ins Leben gerufenen SK VÖEST Linz. Der als Werksteam der staatlichen Stahlwerke gegründete Verein eroberte in den rund 40 Jahren seines Bestehens 1974 unter Trainer Helmut Senekowitsch als erst dritter nicht aus Wien kommender Verein den Meistertitel und war 1975 und 1980 immerhin „Vize“. Die Rivalität des Arbeiterclubs mit dem bürgerlichen LASK sorgte immer wieder für hitzige Derbystimmung und trug so zum Mythos des Clubs bei, auch wenn die Erfolge nach 1980 ausblieben.
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Weil sich die VÖEST als Geldgeber in den Achtzigerjahren zurückzog, ergriff Mäzen Franz Grad die Gelegenheit, 1991 benannte man sich in FC Stahl Linz um. Doch schon sechs Jahre später endete die Rivalität mit dem LASK jäh und unschön. Grad fusionierte die beiden im Oberhaus spielenden Vereine, die Fans waren entsetzt. Einer von ihnen, der Unternehmer Ossi Schellmann, spendierte dem Anhang durch die Übernahme des SV Austria Tabak eine neue Heimat namens FC Blau-Weiß Linz.
Als solcher hatte man sich von der Landesliga 2011 erstmals in die zweite Leistungsstufe vorgearbeitet, dort kickte man mit dreijähriger Ausnahme (2013 bis 2016) bis zuletzt. Nun folgt die Bewährungsprobe in der höchsten Spielklasse.

(APA, Red.) / Bild: GEPA