Der Chip wird eingebaut in eine rote Dose hinter der Skibindung montiert und liefert wichtige Daten über Absprung und Flugphase. „Die Biomechaniker am IAT Leipzig haben bestätigt, dass die Gültigkeit dieser Daten gegeben ist“, erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer gegenüber der Tiroler Tageszeitung, die am Mittwoch über diese Neuerung berichtete. Es sei „ein weiterer Schritt, um den schwächeren Nationen das Herankommen zu ermöglichen“.
Profitieren werden aber auch Top-Nationen wie Österreich, Norwegen und Polen. „Die Daten sind für das Skispringen eine enorme Info-Bereicherung“, bestätigte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin gegenüber der APA die Bedeutung.
Jede Nation führe Messungen etwa über Entwicklung der Geschwindigkeit in der Luft oder Videoanalysen durch. „Aber dieses Tool soll der absolute Hammer sein“, erklärte Kuttin. Profitieren können auch TV-Zuschauer, für die interessante Fakten aufbereitet werden können.
Gesicherte Werte waren bisher rar. Ein Projekt mit Thomas Morgenstern und dessen Sponsor (Red Bull) mit Messtechniken aus dem Autorennsport wurde schließlich nicht weitergeführt.
Die FIS hatte ihr Projekt in Engelberg präsentiert, nun können alle Nationen den Chip in Oberstdorf und Innsbruck testen. Die Österreicher hatten beim Training in Garmisch bereits Attrappen auf den Ski montiert. Welche Daten den Teams schließlich zur Verfügung gestellt werden, sei aber noch nicht abgesprochen, sagte Kuttin. Dass eine kurzfristige Umsetzung der erhaltenen Informationen etwa noch während der Tournee möglich sei, glaubt der Kärntner aber nicht.
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